Rundbrief vom 21. Januar 2013: Reisebericht aus Madagaskar

Wenn einer eine Reise tut, dann kann sie viel erzählen….

 Warburg-Bonenburg, den 22.1.2013

Liebe Freunde und Freundinnen von Tafita,

Nun sind wir eine Woche aus Madagaskar zurück, zumindest physisch. Irgendwie ist es ganz komisch:
Die Temperaturunterschiede (in Farafangana war es zeitweilig 33 Grad im Schatten), der ganz andere Lebensrhythmus (was ist schon eine halbe Stunde oder eine Stunde Verspätung), das andere Essen, die wenigen Leute, die in Deutschland auf der Straße sind … man könnte die Liste noch beliebig verlängern.

Doch von vorne:
Am 27.12.12 bin ich mit Ulrich Klauke von Paris nach Tana geflogen. Dort holten uns Sr. Julienne, Tafita, Elena und Theo (der Fahrer) am Flughafen ab. Tana ist eine große, laute, volle Stadt! Wir sind zügig nach Talata Volondry gefahren, zu einer Niederlassung der Soeurs de St. Joseph de Cluny, wo unsere beiden Patenkinder Florence und Fabienne wohnen. Es war sehr ergreifend für mich, die beiden Mädchen „in echt“ zu sehen.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Ambalavao, wo Sr. Julienne wohnt und wo wir nach langer Fahrt abends spät ankamen. Die drei Mitschwestern Sr. Meltine, Sr. Catherine und Sr. Marie Bernard warteten noch mit dem Abendessen auf uns.
In Ambalavao betreiben die Schwestern eine Schule, von der Maternelle bis zum Abitur, d.h. es sind dort Kinder von einem Jahr bis etwa 26 Jahren. Viele Kinder haben unterbrochene Schulkarrieren, denn wenn in einer Familie das Schulgeld fehlt, gehen die Kinder einige Zeit nicht in die Schule. In Ambalavao sollen Werkräume eingerichtet werden, so dass die älteren SchülerInnen ein Handwerk erlernen können. Dazu gibt es einen Antrag bei der Aktion Minibrot in Paderborn und ich hoffe sehr, dass die Räume bald gebaut werden können. Ab Sommer wird es auch eine MaZ-Stelle in Ambalavao geben; die MaZ’lerin soll dann Deutschunterricht erteilen.
Nicht weit von Ambalavao gibt es eine Dorfgemeinschaft, die ihre Gemarkung unter Naturschutz hat stellen lassen und dort Gäste führen. So haben wir viele Lemuren gesehen und auch Chamäleons und eine Schlange und jede Menge exotische Pflanzen.

Von Ambalavao hat uns Sr. Julienne mit dem Auto bis Farafangana begleitet, erst auf der Rückfahrt haben wir diesen Luxus so richtig begriffen, als wir nämlich mit dem Buschtaxi gefahren sind.

Dagmar Feldmann u. Ulrich Klauke mit Bischof Benjamin Ramaroson, Tafita und der MAZlerin Elena Weitekamp

Dagmar Feldmann u. Ulrich Klauke mit Bischof Benjamin Ramaroson, Tafita und der MAZlerin Elena Weitekamp (v.l.)

In Farafangana tagte gerade die Diözesanversammlung bzw. das Pastoralkonzil. Rund 150 Delegierte aus dem ganzen Bistum waren vor Ort, um über die Taufberufung zu sprechen und um gemeinsam zu beten und zu feiern. Feiern können die Madagassen, ob im Gottesdienst oder auch außerhalb. Dann spielt Zeit keine Rolle und alle sind fröhlich und singen und tanzen.
Tafita  und Elena haben uns ihre Arbeit im Centre Beaucamp und im Bereich Grüne Diözese gezeigt. Es hat sich wirklich allerhand getan. Bischof Ramaroson ist einverstanden, dass im nächsten Jahr wieder eine MaZ’lerin nach Beaucamp zieht. Für beide MaZ-Stellen gibt es bereits Interessentinnen, dennoch könnt ihr gerne weitere interessierte junge Leute darauf aufmerksam machen.

Am 7. Januar sind wir mit dem Buschtaxi nach Fianarantsoa gefahren. Die Reisebeschreibung könnte eine ganze Seite füllen, aber um es kurz zu sagen: Wir sind tatsächlich angekommen.
In Fianar haben wir das Projekt Vozama besichtigt und sind am nächsten Tag nach Antsirabe gefahren, um dort die Organisation Ceffel und den Ausbildungshof Tombontsoa kennen zu lernen. Dabei haben wir bei den Schwestern Notre Dame de la Salette gewohnt und von diesen eine „Grüne Schule“ gesehen. Außerdem waren wir im Projekt Ny Hary. Was sich hinter all diesen Dingen verbirgt, schreibe ich ein anderes Mal. Jedenfalls sind wir am 15.1.2013 wohlbehalten in Deutschland wieder angekommen und ich bin sehr dankbar für alle Erfahrungen und Begegnungen, die mit dieser Reise verbunden waren.

Am Montag, 28.1.13 werde ich um ca. 17.30 Uhr in der Landvolkshochschule bei der KLB Bilder zeigen, am Montag, 11.2.13 um 19.30 Uhr im Rahmen der Winterakademie auf der Hegge. Dazu sind Interessierte gerne eingeladen.

In herzlicher Verbundenheit

Dagmar Feldmann

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